Rückblick: die ersten Stendaler Lichttage

Dieses Jahr fanden vom 10.10. bis 17.10 die Stendaler Lichttage statt. Als wir davon hörten, dass eine Art Lichtfestival in Peters Heimatstadt stattfinden soll, stand es für uns natürlich außer Frage, dass wir dabei mitmachen. Schließlich ist Licht genau unser Thema und solch ein Event eine einzigartige Möglichkeit, uns vielen Leuten zu präsentieren. Also boten wir im Rahmen der Lichttage drei Light Art-Workshops an, bei denen jeder mitmachen konnte.

Für unsere Workshops war als Treffpunkt der Winckelmann-Platz angegeben, der sehr zentral in Stendal liegt. Dort fand noch zusätzlich eine Kunstinstallation statt, bei der Leinwände bunt angeleuchtet wurden und eine Art Schattenspiel dargeboten wurde. Auf der anderen Seite steht die Marienkirche, die während der Lichttage von innen in verschiedenen Farben beleuchtet wurde. Genau dazwischen standen nun wir und erwarteten unsere Workshop-Teilnehmer. Schon am ersten Tag waren wir sehr überrascht über den großen Andrang, nicht nur Hobby-Fotografen mit ihren Kameras kamen zum Workshop, auch Zuschauer, die sich das Ganze einfach so einmal ansehen wollten. Auch blieben viele Passanten zwischendurch stehen und schauten zu, als wir mit unseren Lichtern auf dem Platz spielten.

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Zunächst einmal erklärte Peter einige Grundlagen und Elemente der Light Art und für die Fotografen die Einstellungen, dann nahmen wir alle zusammen Bilder auf. Vor allem wollten wir die Zuschauer einbinden und ließen einige davon mit dem Brush Wörter schreiben oder einmal probieren, ob sie einen Orb hinbekommen. Nebenbei musste auch ich viele Fragen beantworten von Leuten, die vorbeikamen oder nur daneben standen und zuschauten. Als Besonderheit hatten wir zum ersten Mal einen selbstgebauten Pixelstick dabei. Das ist eine LED-Leiste, bei der jeder einzelne LED als Pixel einzeln ansteuerbar ist und mit dem man somit Bilder ins Foto „zaubern“ kann. Als Elektrotechnik-Studenten haben sich Guido und Peter einfach ein paar Kommilitonen zu Hilfe gesucht, die uns das Gerät zusammengelötet und programmiert haben 🙂 Damit konnten wir natürlich besonders tolle Effekte erstellen und viele Zuschauer waren sehr beeindruckt.

Als der Workshop schon fast zu Ende war, und nur noch zwei, drei Leute da waren änderten wir noch einmal unsere Position, um noch einige Bilder aus einer anderen Perspektive aufzunehmen. Dazu bot sich das Winckelmann-Denkmal in der Mitte des Platzes an. Wir erfuhren, dass am nächsten Tag noch mehr auf dem Platz stattfinden und auch das Denkmal angestrahlt werden sollte. Also nahmen wir es vorher selbst einmal auf. Die Scheinwerfer auf dem Boden deckten wir mit Farbfolien ab und mit Hilfe unseres Pixelsticks malten wir einen Regenbogen-Licht-Teppich vor die Statue.

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Am zweiten Tag sollte dann der zweite Teil des Workshops stattfinden für Fortgeschrittene, die sich schon etwas mit Light Art und Langzeitbelichtungen auskannten. Viele Teilnehmer vom ersten Tag hatten sich bereits bei uns angekündigt, dass sie unbedingt noch einmal mitmachen wollten. Dies freute uns natürlich sehr. Für den zweiten Teil hatten wir uns überlegt, eine andere Location zu suchen, damit wir nicht immer dasselbe Motiv fotografieren und da der Winckelmann-Platz mit den anderen Licht-Installationen voll ausgelastet war. Außerdem wollten wir es etwas dunkler haben, damit wir nicht immer nur einen Light Art-Effekt aufzeigen konnten, sondern uns mit den Teilnehmern auch komplexere Bilder ausdenken und aufnehmen konnten. Diese Aufnahme entstand im nahe gelegenen August-Bebel-Park.

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Der Park selbst wird nachts nicht beleuchtet und es ist stockdunkel. Für uns als Light Art-Fotografen war dies ideal. Hier sieht man sehr schön, dass das Bild in Teamarbeit mit unseren Workshop-Teilnehmern entstanden ist. Die Frau mit dem Sterne-Stencil hat sich unbeabsichtigt selbst mit angeblitzt und ist daher mit auf dem Foto zu sehen. Die Baumkronen wurden von zwei weiteren Teilnehmern mit Taschenlampen farbig angeleuchtet. Den Orb hat Peter mit einer Wunderkerze ins Bild gemalt. Leider sind unsere Bilder von diesem zweiten Termin nichts geworden, denn nach den ersten Test-Aufnahmen ist wahrscheinlich einer von uns an die Kamera oder das Stativ gekommen, sodass sich die Schärfe verstellt hat und die restlichen Aufnahmen nur noch unscharf waren. Dadurch dass wir beide ständig beschäftigt waren, Elemente und Werkzeuge erklären und vorführen, weitere Tools vor Ort zusammenbasteln und Fragen beantworten, haben wir dies im Dunkeln auf dem kleinen Display nicht gesehen sondern erst zuhause beim Importieren der Fotos. Deshalb an dieser Stelle nochmal lieben Dank an unseren Workshop-Teilnehmer Andreas Krüger, der uns einige seiner Bilder dafür zur Verfügung gestellt hat.

Unser letzter Workshop-Termin fand wieder auf dem Winckelmann-Platz statt, diesmal suchten wir uns eine andere Position und fotografierten in die andere Richtung, sodass wir wieder ein neues Motiv hatten. Fast alle kannten uns schon von den vorigen Terminen und das freute uns sehr, dass sie wieder teilnehmen wollten. Aber auch viele Besucher der Lichttage blieben wieder stehen und schauten uns zu. Peter erklärte für die Besucher zuerst noch einmal die Grundlagen der Light Art-Fotografie und erzählte ein bißchen von unseren Anfängen. Dann führten wir nacheinander verschiedene Werkzeuge und deren Effekte vor, dabei banden wir auch wieder vor allem die Zuschauer aber auch unsere Teilnehmer mit ein.

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Eines meiner Lieblingsbilder dieses Abends ist dieses hier. Es ist zwar ganz einfach gemacht – hier wurden nur die Poller mit einer Taschenlampe blau angeleuchtet – aber es zeigt mal wieder, dass manchmal die einfachen Effekte am besten wirken und man gar nicht so einen großen Aufwand und viel Material braucht, um gute und interessante Bilder aufzunehmen.

Zum Abschluss mussten wir dann doch einfach noch den Feuerring zeigen. Selbstverständlich haben wir hier gewartet, bis nicht mehr so viele Leute vorbeikommen und haben die umstehenden Personen vorgewarnt.

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Uns haben die Lichttage sehr viel Spaß gemacht und es war schön zu sehen, wie viele Leute sich für unsere Fotografie interessiert haben. Vor allem haben wir uns über die vielen netten Teilnehmer unseres Workshops gefreut und darüber, dass viele von Ihnen wirklich zu allen drei Terminen gekommen sind, um mit uns zusammen Bilder aufzunehmen. Die Teilnehmer kamen aus allen Altersgruppen und mit verschiedenen Vorkenntnissen, aber alle von ihnen waren genauso begeistert. Sehr gefreut haben wir uns darüber, dass viele Mitglieder des Fotoclubs Stendal teilgenommen haben und auch dass wir viele neue Leute und andere Fotografen kennenlernen durften. Wir würden uns freuen, wenn es eine solche Veranstaltung auch im nächsten Jahr wieder geben würde und wären dann auch selbstverständlich wieder mit dabei. Ganz herzlich bedanken möchten wir uns auch bei der Hansestadt Stendal, die uns als Dankeschön eine Gedenkmünze zum 850-jährigen Bestehen der Stadt überreicht haben.

Alle unsere Fotos von den Lichttagen findet ihr auf unserer Webseite: http://fotokombinatleipzig.fotograf.de/album/616303/albumname-5
und bei Facebook: https://www.facebook.com/fotokombinatleipzig

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